Team

WAR!

7 minutes > 14 days > 28 weeks > 56 weeks, 56 months >

Was ist Krieg – eine künstlerische Annäherung an das Unfassbare


Projektgruppe

Illya Kirzhner, Projektkurator, Autor und Performance-Künstler in Basel (Verein Traumwelt 360°)

geboren in der Ukraine 1982, jüdische Wurzeln, wohnte von 1998 bis 2010 in Deutschland (Magdeburg, Dortmund, Berlin), seit 2010 in der Schweiz (Zürich, Biel, Nidau, Basel). 

Illya ist freischaffender Autor, Performer, Coach und Dolmetscher. Er studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Kulturwissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie (MA, 2012), war mehrere Jahre Übersetzer und Lebensberater und ab 2013 an Performances in Zürich, Biel, Berlin und Zagreb beteiligt. 

2018 BA-Abschluss Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel/Bienne (Hochschule der Künste Bern). Seine Hörspiele wurden im Radio auf SWR 2 ausgestrahlt. 

Illya Kirzhner ist seit 2020 Doktorand und war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Literaturwissenschaften am Zentrum für Jüdische Studien an der Universität Basel, seit 2022 interkulturelle Dolmetscher bei HEKS Linguadukt (Ukrainisch und Russisch) und anderen Vermittlungsagenturen. 

Im sozio-kulturellen Kunstprojekt „War! 7 minutes > 14 days > 28 weeks > 56 weeks, 56 months“ möchte Illya untersuchen, wie existenzielle Bedrohungen, Krieg und Not auf seine Landsleute einwirken, welche Spuren sie hinterlassen und wie sie Menschen langfristig verändern. 

www.kirzhner-art-services.com


Jörg Köppl, Komponist, Performance-Künstler in Zürich (Ensemble metanoia)

Jörg Köppl lebt und arbeitet als freischaffender Künstler und Komponist in Zürich. Er interessiert sich für gesellschaftliche Synchronisationsprozesse, die er in zumeist auditiven Settings auslotet. Er konzipiert experimentelle und partizipative Radio- und Soundprojekte, die an Festivals wie der Ars Electronica, Artprospect (St. Petersburg) und Bienal de Sao Paulo oder in eigener Regie (Zürich und Kairo) aufgeführt wurden. 2011 gründete Jörg Köppl das ensemble metanoia, das aktuelle Strömungen aus der komponierten, improvisierten und elektronischen Musik aufnimmt. 

In den performativen und teilweise partizipativen Produktionen des Ensembles werden die Rollenverteilungen zwischen Komposition und Interpretation sowie zwischen Darstellenden und Publikum hinterfragt. Für seine Musiktheaterproduktionen mit Rollstuhlfahrenden erhielt er 2019 den „Anerkennungspreis für kulturelle Teilhabe“ des Kantons Zürich.

audiokunst.ch


Michael Stauffer, Autor, Dozent am Schweizerischen Literaturinstitut, Performance-Künstler in Biel/Bienne (Produktionsfirma NOARMI GmbH)

Michael Stauffer, geb. 1972, aufgewachsen in Frauenfeld, verfasst Prosa in allen Formen, die man in sieben Büchern finden kann. Er ist Autor, Regisseur und Produzent von über 25 Hörspielen, die auf SRF, WDR, BR, NDR, SWR, DLR, RAI und DLF ausgestrahlt werden. 

Seit 15 Jahren begleitet Stauffer als Coach und Mentor Studierende im Bachelorstudiengang Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel sowie im Masterstudium Contemporary Arts Practice an der Hochschule der Künste Bern.

Er realisiert im Auftrag auch gerne grössere Kunst- und Kulturprojekte. Dazu gründete und führt er erfolgreich die Produktionsfirma Noarmi GmbH. Projekte der Noarmi GmbH sind u. a. 

Les contes de lusine Langel, drei theatrale Führungen durch eine alte Uhrenfabrik. Funktion: Produktionsleitung, Übersetzung, Text-Coaching, Headwriting, Kommunikation, Finanzierung. Auftraggeber: Jura bernois Tourisme, Parc Régional Chasseral.

4-Kanal-Videoarbeit für die Ausstellung „euward8 im Haus der Kunst in München. Funktion: Produktionsleitung, Drehbuch, Regie, Edit, Finanzierung, Verbreitung.

Klimastreit, Hörspiel über die Klimakrise. Funktion: Produktionsleitung, Aufnahmen, Casting der Sprecher, Teilfinanzierung, Vertrieb der Lizenzen, Grobschnitt, Musikproduktion. Auftraggeber: WDR, Köln.

Mit Noëlle Revaz tritt Michael Stauffer im Duo Nomi-Nomi vielsprachig auf. Er lebt und arbeitet in der Schweiz und Europa. Er ist Vater und Bewunderer eines Sohnes.

www.dichterstauffer.ch


Projektleitungsassistenz

Eleonora Petzold, Basel

Geboren im Jahr 1973 in Dnipro in der Ukraine, als zweite Tochter einer ukrainischen Mutter und eines jüdischen Vaters. Im Alter von 12 bis 18 Jahren als Tänzerin aktiv. Ihr Ziel: das Bewusstsein für das musikalische und darstellerische Kulturerbe der Ukraine zu stärken und über die Grenzen hinaus zu verbreiten. 

Erste Migration im Dezember 1991 nach Israel. Arbeit als Tänzerin unter Vertrag und freiberuflich, u. a. in verschiedenen Musicals, Kindertheater-Produktionen, Improvisationen. 

Zweite Migration im Oktober 1998 nach Deutschland. Ausbildung zur Heilpraktikerin. 

Arbeit als Fitness-Trainerin, Körper-Therapeutin und Betreuerin für betagte Menschen mit gesundheitlichen bzw. kognitiven Einschränkungen. 

Dritte Migration und aktueller Wohnsitz, sowie Arbeitsverhältnis in der Schweiz, Basel.

Sprachkenntnisse: Deutsch und Ukrainisch fliessend, Russisch als Muttersprache, gute Verständigung auf Hebräisch und Englisch.

Die Mitwirkung am War!-Projekt ist autobiografisch motiviert. Durch mehrfache Migration besteht Verständnis für die Situation der Geflüchteten. Angeborene und professionell geschulte Empathie und lösungsorientierte Kommunikation – z. B. mittels der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg oder angelehnt an die Gesprächstherapie nach Roggers – sind nützliche Werkzeuge, die Eleonora bei der Realisierung des Projekts anwenden wird.


Natalia Zhigaylo, Genf

Geboren 1984 in Donezk in der Ukraine. Natalia studierte Biologie und schloss ihr Studium mit einem Magister-Abschluss in Physiologie ab. Bis 2014 arbeitete sie als Expertin im forensischen Forschungszentrum (NIEKTs) in Donezk. Da sie zu diesem Zeitpunkt Polizistin war und dem ukrainischen Volk einen Treueid leistete, konnte sie nicht im besetzten Gebiet bleiben und zog nach Kiew.

Ihr ganzes Leben lang malte sie und schöpfte Kraft und Inspiration aus der Kunst. Teilnahme an verschiedenen lokalen Ausstellungen. 2014 schmuggelte Natalias Grossmutter ihre Werke an einem Kontrollpunkt vorbei, damit sie nicht beschlagnahmt werden. 2022 floh sie zum zweiten Mal vor dem Krieg, um ihre kleine Kinder zu retten.

Natalia wird gleichzeitig als Kommunikationsassistentin, Flüchtling und Künstlerin am War!-Projekt teilnehmen. So beschreibt sie ihre Motivation:

„Ich möchte zurück zu mir selbst, zur Kunst. Die Kunst hat mir immer geholfen, Ängste und Stress zu überwinden, sie hat mir immer Kraft und Inspiration gegeben. Es ist sehr interessant, mit Menschen zu kommunizieren und sie zu unterstützen; vor allem meine Landsleute, die – wie ich – die Schrecken des Krieges durchgemacht haben, und ihre Geschichten in der Kunst anderer zu sehen.